Zahnerhaltung


Ist ein Zahn beschädigt, werden zunächst erhaltende Maßnahmen ergriffen. Füllungen, Inlays und Teilkronen stellen die natürliche Zahnkrone wieder her. Bei einem ausgedehnten Defekt, der auch das Nervengewebe im Inneren das Zahnes in Mitleidenschft zieht, muss dieses entfernt werden: eine Wurzelkanalbehandlung wird notwendig. Nur dadurch kann Ihnen Ihr Zahn noch lange Zeit erhalten bleiben.

Komposit - hochwertige zahnfarbene Füllungen

Für eine Füllung können unterschiedliche Materialien verwendet werden. Das modernste Füllungsmaterial, Komposit, ist eine Mischung aus Kunststoff und Keramik und ist allen anderen Materialien in vielen Punkten überlegen. Es ist zahnfarben, dichtet besonders gut ab und hat als einziges Material die Eigenschaft, sich tatsächlich mit der Zahnsubstanz zu verbinden. Es kann daher an jeder beliebigen Stelle an den Zahn "angeklebt" werden. Mit Komposit können zahnfarbene Füllungen bei maximaler Schonung der gesunden Zahnsubstanz gelegt werden. Einziger Nachteil: das Material ist sehr teuer und wird von den gesetzlichen Krankenkassen nur im Frontzahnbereich finanziert. Im Seitenzahnbereich muss für eine Füllung mit Komposit eine Zuzahlung geleistet werden.

Amalgam - Alles muss raus oder doch nicht?

Aufgrund seines Quecksilbergehalts ist Amalgam als Füllungsmaterial schon seit Jahrzehnten hoch umstritten und findet heute kaum noch Verwendung. Obwohl es im Seitenzahnbereich immer noch die "Kassenleistung" darstellt und durchaus gewisse Vorteile bietet, entscheidet sich der Großteil der Patienten heute für eine höherwertige Füllung aus Komposit. Möchte man alle bestehenden Amalgamfüllungen gegen das neue Material austauschen, spricht man von einer Amalgamsanierung. Diese führen wir in unserer Praxis professionell unter Kofferdam, einem Silikontuch, dass das Verschlucken von Amalgamteilen verhindert, durch. Als Ersatz der Amalgamfüllungen kommen Kompositfüllungen, Inlays und Teilkronen in Frage.

Inlays - Füllungen aus dem Labor in Keramik oder Gold

Inlays sind Füllungen, die von einem Zahntechniker im Labor modelliert und später im Mund nur noch eingeklebt, bzw. zementiert werden. Dies ist eine sehr hochwertige Versorgung, weil die Materialschrumpfung, welche beim Aushärten einer  Kompositfüllungen auftritt, auf ein Minimum Reduziert wird. Inlays sind immer dann sinnvoll ist, wenn ein Defekt entweder sehr breit oder sehr tief ist. Dann ist es häufig nicht mehr möglich mit einer im Mund gelegten Füllung die ursprüngliche Zahnform wiederherzustellen. Keramische Inlays werden eingeklebt und dichten besonders gut ab. Damit ein ausreichend guter Verbund zustande kommt, muss der Defekt jedoch gut trockengelegt werden können. Goldinlays sind auch heute noch die beste Alternative, wenn die Defektränder weit unterhalb des Zahnfleisches liegen. Sie werden zementiert, wobei ein geringe Restfeuchtigkeit kein Problem darstellt.

Teilkronen - um größere Schäden zu vermeiden

Wenn ein Zahn weitgehend zerstört ist, steigt das Risiko, dass durch die normale Belastung beim Kauen, die seitlichen Wände des Zahnes abbrechen. Dies kann durch eine Teilkrone zuverlässig verhindert werden. Bei weitgehender Erhaltung der gesunden Zahnsubstanz wird, durch eine Teilkrone die komplette Kauffläche eines Zahnes abgedeckt und somit die restliche Zahnsubstanz "überkuppelt". Nun wirkt die Belastung beim Kauen nicht mehr allein auf die seitlichen Wände, sondern wird in Richtung der Zahnwurzel geleitet. Auch Teilkronen können entweder vollkeramisch oder aus Gold hergestellt werden.

Wurzelkanalbehandlung - was sein muss, muss sein

Die Wurzelkanalbehandlung wird immer dann notwenig, wenn das Nervengewebe im Zahn stark beschädigt oder abgestorben ist. Dies kann aufgrund einer tiefen Karies oder einer Verletzung (vor allem an den Frontzähnen) der Fall sein. Um den Zahn erhalten zu können, wird das Gewebe im seinem Inneren vollständig entfernt, die sehr dünnen Wurzelkanäle schrittweise erweitert und desinfiziert. Abschließend werden diese mit einem speziellen Material (Guttapercha) verschlossen, um ein Eindringen von Keimen in den Kieferknochen zu verhindern. Der Defekt in der Zahnkrone wird zunächst mit einer dichten Füllung versorgt. Langfristig sollten Zähne mit Wurzelkanalbehandlung jedoch überkront werden, weil sie aufgrund des großen Substanzverlustes häufiger abbrechen als ein "gesunder" Zahn.